Am 22. Februar konnten wir endlich unser erstes Fahrgerät in Auckland abholen und kurvten damit 6 Tage lang durch den überraschend weitläufigen Norden von Neuseeland. Da unser Campervan erst am 28.2. bezugsbereit war, mussten wir eine Alternative suchen und entschieden uns für Mietwagen und Hostels/Airbnb. Das stellte sich als optimale Möglichkeit, sich mit der linken Strassenseite anzufreunden, heraus. Übernachtet haben wir zuerst in Whangarei, der einzigen „Stadt“ oberhalb von Auckland. Für unser Verständnis entsprach Whangarei eher einem verschlafenen Dorf und so nutzten wir die Gelegenheit zum arbeiten im Cafe.
In unserem Hostel war dann unter anderen auch Geronimo aus Lugano zu Gast, seine Frau – ursprünglich aus Gächlingen – blieb leider zuhause. Wie klein die Welt ist. Gleich neben unserem Hotstel lagen die Whangarei Falls, eine Touristenattraktion in der Gegend.
Zudem haben wir Mount Manaia erklommen (ca. 400 Höhenmeter) und danach die atemberaubende Aussicht über die Wälder, Küste und Strände genossen. Unglaublich diese satten Farben, die viele Natur und vor allem diese verschiedenen Vogelstimmen. Abends gönnten wir uns dann endlich das neuseeländische Nationalgericht – Fish’n Chips, lecker!
Etwas nördlicher, in Paihia, folgten wir den vielen Touristen und bestaunten unzählige Delfine und noch viel mehr Inseln. Bay of Islands ist die Reise „up north“ auf jeden Fall wert und wenn man mit sonnigem Wetter gesegnet wird – so wie wir – dann ist die Sicht umso fantastischer.
Den nördlichsten Punkt von Neuseeland (geografisch stimmt das nicht ganz) haben wir nach einer langen Autofahrt bzw. nach reichlichen Verfahreinheiten erreicht und mit einem Picknick während des Sonnenuntergangs so richtig zelebriert. Hier treffen die Tasmanische See und der Pazifische Ozean aufeinander. Für die Maori beginnt hier die spirituelle Reise nach dem Tod. Ein bisschen wie „am Ende der Welt“ hat man sich gefühlt, jetzt mal abgesehen von den vielen Touristen, die ebenfalls die lange Fahrt auf sich genommen haben. Funfact: Wir waren hier dreimal näher am Südpol als zuhause. Heimfahren mussten wir im dunkeln und haben in diesen 2 Stunden gezittert, da Daniela schon nach den ersten Minuten fast ein Opossum umgefahren hätte. Wie unser Neuseeländische Zimmergenosse später sagte, seien diese Tiere hier eine Pest und fand es schade, dass wir das Opossum nicht getroffen haben.
Auf dem Weg nach Cape Reinga liegt übrigens noch ein ganz spezieller Ort – die Te Paki Sanddünen. Diese sind ca. 30-50m hoch und neben dem grünen Wald ein unglaublicher Farbtupfer. Hier fühlt man sich wie in der Sahara.
Unser Zimmergenosse in Ahipara hat den langen Weg vom Cape Reinga übrigens zu Fuss gemeistert. Dafür war er gut 4 Tage unterwegs – entsprechend der Duft in unserem Hostelzimmer. Von hier ging es zurück nach Whangarei, leider nicht wie gewünscht der Westküste entlang, da MAL WIEDER eine Hauptstrasse gesperrt war. Dies natürlich ohne Ankündigung, so dass wir vor der Entscheidung standen: alles zurück oder über Stock und Stein. Zweiteres ist es geworden, ob’s schneller war, lassen wir offen.
Der letzte Ort (Orewa) und damit die letzte Nacht in einem richtigen Bett lag direkt am Meer. Hört sich alles schön und gut an, aber eine Absteige wie dieses Motel/Hostel haben wir noch selten erlebt. Liegt sicher daran, dass wir ausnahmsweise keine Zeit hatten, die Bewertungen zu lesen. Vielleicht war das auch besser so, sonst hätten wir direkt im Auto geschlafen. Unser nach Rauch müffelndes Zimmer, die ins Zimmer guckenden Tauben, die auf Drogen zu scheinenden, dubiosen und schrägen Gäste und das meistens abwesende asiatische Besitzerpaar.
Naja, umso glücklicher waren wir, als uns der Schlüssel für den Campervan überreicht wurde und wir uns richtig Süden aufmachten.
Die Hightlights vom Norden in unserem aktuellen Video