Daniela und Manu grand Canyon

Nach den ereignisreichen Tagen in San Francisco ging es für uns weiter in Richtung Süden. Dafür mussten wir aber zuerst unser neues Mietauto entgegennehmen, was sich als ziemlich umständlich herausstellte.

Ein Automiete der besonderen Art

Vollbepackt mit Koffern, Rucksäcken, Kühlbox und einer Kiste voller Esswaren hat uns das UBER beim Autovermieter Hertz abgeladen, wo wir unser neues Mietauto entgegennehmen sollten. Super innovativ und modern wurden wir an den Self-Check-In Schalter geführt, wo uns eine nette Dame via Bildschirm durch den Mietprozess führte.

Als uns ebendiese nette Dame dann sagte, dass die Kreditkarte von Manuel nicht funktioniere, fiel uns kurzerhand das Herz in die Hose. Schnell erinnerten wir uns, dass bereits am morgen eine Online-Überweisung nicht geklappt hatte und dies wohl oder übel an der Kartenlimite liegen musste. Auch Danielas Karte war in diesem Fall nicht zu gebrauchen, geschweige denn die Postkarte, die wir für Bargeldbezüge am Automaten dabei haben. Etwas verzweifelt teilten wir der Frau im Bildschirm mit, dass wir den Buchungsprozess hier leider unterbrechen mussten, da wir uns kurz besprechen wollten, wie es nun weitergehen soll. Die erste Idee: mit Bargeld bezahlen! Wieder in die Warteschlange eingereiht und beim Schalter einer etwas mürrischen Dame angekommen, teilte diese uns mit, während sie mehr mit dem Sitzen ihrer Frisur als mit uns Kunden beschäftigt war, dass Bargeld nicht akzeptiert würde. Sowieso würden wir keinen Anbieter finden, der dies tun würde. Ganz dubios flüsterte sie uns zu, dass sie aber jemanden anrufen könnte, die uns abholen und uns ein Auto für einen fixen Preis vermieten würden. Die Zahl schrieb sie auf ein Blatt Papier und schob dieses geheimnisvoll zu uns rüber. Wir verneinten dankend aber unmissverständlich und setzten uns mit Laptop zurück in die Hertz Lounge. In solch dubiose Geschäfte wollten wir auf keinen Fall verwickelt werden. Die nächste Idee: eine Kreditkarte von unseren Eltern angeben. Doch auch diese Idee wurde uns zunichte gemacht, da die zahlende Person anwesend sein musste. Mittlerweile checkten wir genervt Busse nach Los Angeles, mit dem Wissen, dass wir unsere geplante Route entlang dem Highway #1 streichen und die gebuchten AirBnBs stornieren müssten. Bemitleidend schaute uns eine Mitarbeiterin zu und winkte uns an ihren Schalter und machte es tatsächlich möglich, dass wir Bar bezahlen durften. Unserer vertrauenswürdigen Herkunft Schweiz sei dank! Diesen Schock mussten wir erstmal verdauen und waren überglücklich, als wir in die vielbefahrenen Strassen von San Francisco einbogen – ab Richtung Süden!

Happy End Car Rental

Tipp: Wenn ihr von San Francisco von Norden nach Süden runterfährt, seid ihr immer auf der Meerseite und habt so bessere Möglichkeiten auf spontane Highlights zu reagieren und anzuhalten.


Highway #1 – die weltberühmte Küstenstrasse

Unser erstes Ziel war knapp 200km entfernt. Etwas ausserhalb von Monterrey fielen wir nach einem deftigen Abendessen im typischen Amerikanischen Diner müde ins Motel-Bett. Die nächsten 2 Tage fuhren wir entlang der weltberühmten Küstenstrasse namens Highway #1. Ein Glück, dass wir den Blick aufs Meer geniessen durften, denn nicht an wenigen Tagen ist die Küste in Nebel gehüllt. Egal ob „Grey May“, „June Gloom“ oder „Fogust“, eine Benamsung und Begründung für eine schlechte Sicht gibt es fast immer!

Übernachtet haben unterwegs auch in Santa Monica, wo wir bei Vicky (etwa 55 J.) und ihrer Mutter Silvia (gegen 90 J.) gut umsorgt wurden und Manu mehrmals zuckersüsse Komplimente für seine voluminöse Haarpracht erhielt. Zudem waren sie überzeugt, dass wir beide einmal wunderschöne Kinder haben werden. Danke dafür! In Santa Barbara gefrühstückt, verliessen wir bald darauf die Küstenstrasse und steuerten unser nächstes Tagesziel an.

Tipp:der Eintritt für die 17 Mile Road ab Monterrey lohnt sich auf jeden Fall. Aber unbedingt genügend Zeit einrechnen.

Die atemberaubende Wüste rund um Palm Springs

Obwohl wir Los Angeles beim erstem Mal bewusst rechts liegen lassen wollten, entschieden wir uns dennoch, einen Abstecher nach Malibu zu machen. Nicht, dass sich das aufgrund des Wetters oder Staus sonderlich gelohnt hätte, aber da waren wir nun. Gesehen haben wir keine Promis aber viele Villen, die wohl einigen der bekannten Stars gehören. Vorbei an Los Angeles stieg das Thermometer rasant und unerbittlich an. Verliessen wir Santa Monica an diesem Tag noch bei knapp 12 Grad, packten wir unsere Sachen bei 42 Grad in Palm Springs wieder aus.

Da verbrachten wir die nächsten Tag in einem wunderschönen Airbnb bei Bruce, seinen 3 Hunden und einem tollen Pool, den wir tagsüber für uns alleine nutzen durften. Bruce verköstigte uns gleichzeitig mit Apéro, Drinks mit Flamingo-Schirmchen und war auch sonst ein ganz toller Gastgeber. Wir genossen die heissen Temperaturen, arbeiteten liegengebliebene Arbeiten auf und taten mal einfach nichts.

Die Fahrt von Palm Springs nach Kingman war sehr eindrücklich. Sowieso verliebten wir uns ein bisschen in die Wüstenlandschaften: diese unendlich scheinenden Horizonte, heissen Temperaturen, die Vegetation und fast leeren Strassen. Alle paar Kilometer mussten wir anhalten und den Moment einfangen.

Tipp: Unterschätzt die langen Fahrstrecken nicht. Besonders entlang des Highway #1 und in den ersten Stunden der Wüste, werdet ihr alle paar Kilometer aussteigen und Fotos machen wollen!

Grand Canyon – Ein einmaliges Erlebnis

Einen kurzen Abstecher entlang der berühmten Route 66 wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Bereits ab Kingman folgten wir der Abzweigung die uns bis nach Seligman führte, der Geburtsstätte dieser historischen Strasse. Da war es auch, wo wir uns in einem Kaffee, geführt von einer Schaffhauserin, wiederfanden und uns auf Schweizerdeutsch bestens über persönliche Reisegeschichten austauschten. Die Kellnerin kannte natürlich auch Löhlingen (!), da hat sie nämlich Bekannte.

Noch am selben Abend fuhren wir bis in den Grand Canyon Nationalpark hinein und genossen die letzten Sonnenstunden dieses wunderbaren Abends. Der Anblick dieses Naturspektakels: unbeschreiblich! Wer schon einmal hier war, weiss wovon wir sprechen. Und übrigens auch beim zweiten Mal (Daniela war bereits schon einmal hier) verschlägt einem der erste Blick in den Canyon kurzerhand den Atem.

Den nächsten Tag verbrachten wird wandernd im und um den Grand Canyon und Manuel löste Abends sein Geschenk zum vergangenen 30.Geburtstag ein: Ein Helikopterflug über die Schluchten des Canyons. In Hawaii zweimal erfolglos probiert, fand dieser Flug ohne Wetterkapriolen statt und war ein weiteres Highlight auf dieser Reise.

Bereits am nächsten morgen fuhren wir weiter, doch zuvor machten wir uns (bei bitterkalten 5°C!) noch ein letztes Mal auf in den Park, damit wir rechtzeitig um 6 Uhr in der Früh die orangefarbene Sonne über den rötlich erscheinenden Felsen aufgehen sehen konnten.

Tipp: Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind optimal, um den Canyon in seiner vollen Pracht zu erleben. Es hat zu diesen Tageszeiten auch nicht so viele Touristen, wie man vielleicht denkt.

Monument Valley – In eine andere Welt eintauchen

Heute stand ein besonders langer Tag vor uns: Direkt nach dem Sonnenaufgang beim Grand Canyon fuhren wir in Richtung Monument Valley, wo wir 2.5 später die ersten wahrlich monumentalen Gesteinsformationen am Horizont entdeckten. Faszinierend wie sich hier Wasser und Wind zu schaffen gemacht und diese Kunstwerke hervorgebracht haben.

Da wir aufgrund des „Kreditkarten-Debakels“ auf eine teure Versicherung bei der Automiete verzichteten, entschieden wir uns gegen eine Fahrt hinein ins Valley, umgeben von rotem staubigen Sand. Lieber machten wir uns auf in Richtung Page, wo wir im (erneut) wunderschönen Airbnb noch den Sonnenuntergang beim Abendessen genossen.

Tipp: Verzichtet auf eine überteuerte Nacht beim Monument Valley und fährt lieber durch und plant einen Tag zur Erholung in Page oder am Grand Canyon ein (je nach Fahrtrichtung).

Halsbrecherische Foto-Posen am Horseshoe Bend und die Farben des Antelope Canyon

Den nächsten Tag verbrachten wir unter der Wüstensonne am Lake Powell – einem See mitten in der Wüste.

Abends besuchten wir, wie viele andere Touristen, den Horseshoe Bend. Der hufeisenförmige Fels, umgeben vom Colorado River hat in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen und ist heute – vor allem beim Sonnenuntergang – überlaufen von asiatischen Touristen, die sich halsbrecherisch mit ihren grossen Kameras über die Klippen legen, um das 1’873 Foto des Abends zu schiessen. In einem Facebook-Post haben wir uns dazu kritisch geäussert.

Trotzdem war der Besuch beim Horseshoe Bend natürlich absolut unglaublich und auf jeden Fall einen Halt wert.

Am nächsten Tag stand ein weiteres Highlight unseres Road Trips an: den Besuch im Lower Antelope Canyon. Für uns ein absolut lohnenswerter Besuch, wenn auch hier die Touristenströme ein Ausmass angenommen haben, die kaum mehr erträglich sind. Steht man sich unten in den engen Felsspalten fast auf die Füsse, ist es kaum möglich, ein Foto ohne Köpfe einzufangen oder drängenden Blicken hinter einem. Trotzdem staunt man im Nachhinein nochmals über die tollen Farben  (sollten die Einstellungen der Kamera dafür stimmen).

Tipp: Bucht die Touren für den Lower und Upper Antelope Canyon im Vorhinein, um einen Platz zur gewünschten Zeit zu sichern. Denkt daran, beim Upper Antelope Canyon ist es unten breit und oben eng und beim Lower Antelope Canyon umgekehrt.

 

Bryce Canyon und Zion National Park – zwei wenig beachtete Highlights

Von Page ging es weiter zum Bryce Canyon. Im Vorhinein wurde uns dieser als noch eindrücklicher als der Grand Canyon angepriesen. Und tatsächlich lässt der Bryce National Park einem ebenso fasziniert zurück, wenn sich die farbigen Felspyramiden vor einem eröffnen. Übrigens befindet sich der Bryce Canyon auf 2500 m.ü.M was auch die etwas kühleren Temperaturen erklärt.

Tipp: Plant genügend Zeit für den Bryce Canyon ein, damit ihr diesen intensiv bewandern könnt. 

Gleichentags fuhren wir zu unserer Unterkunft in Parowan, von wo wir am nächsten Tag knapp 2 Stunden fuhren, um den Zion National Park zu erwandern. Auch hier gilt: früh unterwegs zu sein lohnt sich. Nicht nur, weil die Temperaturen angenehmer sind, sondern auch weil nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen beim Park zur Verfügung stehen. Zum Glück gibt es aber einen kostenlosen Shuttle-Bus, der uns vom Visitor Center – etwas ausserhalb – direkt in den Park hinein fuhr..

 

Vegas Baby oder wie wir unser Geld in 1 Stunde verspielt haben

Bevor wir uns für ein paar Tage in der Grossstadt Las Vegas niederliessen, besuchten wir über einen Umweg die eindrückliche Talsperre Hoover Dam, der grösste Stausee der USA.

Vegas ist einer dieser Orte, von welchem die ganze Welt spricht und wo jeder denkt, er oder sie müsse da einmal im Leben hin. Wie es möglich war, inmitten der Wüste eine Stadt dieser Grösse und Eleganz zu erbauen, bleibt uns ein Rätsel und das ist es wohl auch, was diesen Ort so speziell macht. Weniger ersichtlich sind vielleicht die vielen armen Menschen am Rande der Stadt, die Kriminalität und die Wasserknappheit (Wasserverbraucht ist hier ca. 3x höher als zuhause). Jährlich kommen hier über 40 Millionen Touristen, um ihr Geld zu verpulvern mit der Hoffnung auf den grossen Gewinn. Hier kann man tagsüber mit einem überteuerten Drink in der Hand den Pool geniessen und Abends dem Strip entlang schlendern, Black Jack spielen oder den unterhaltsamen Bellagio-Wasserspielen zuschauen. Wir verbrachten hier 2 Tage, liessen das Auto für einmal auf dem Hotelparkplatz stehen und besuchten täglich neue Destinationen wie Venedig, Paris, New York oder eine Zauber-/Comedyvorführung in Downtown (wo Manuel auch Teil der Show wurde).

Tipp: Achtung, Las Vegas ist wohl der einzige Ort auf dieser Welt wo „Downtown“ nicht der beste Ort ist, um sein Hotel zu buchen. Unbedingt darauf achten, dass ihr am Strip seid. Die Zimmer scheinen auf den ersten Blick zwar günstig, die Preise summieren sich aber aufgrund der Taxen und Trinkgelder.

48 Grad im Death Valley – Weshalb sich ein Besuch trotzdem lohnt

Das Death Valley gehört für viele US-Westküsten-Besucher zu den absoluten Highlights. So auch für uns! Die Temperaturen bringen einem nicht nur zum schwitzen, sondern auch ans Kreislauf-Limit, sollte man sich nach draussen wagen und spazieren gehen. Zu empfehlen ist dies tagsüber auf jeden Fall nicht, schon gar nicht ohne genügend Wasser. Die trockenen Winde täuschen und so merkt man erst auf dem Rückweg, wie erschöpft man eigentlich ist. Die Fahrt hingegen ist atemberaubend. Die unterschiedlichsten Farben, Sandhügel-Formationen, Salzseen und eine abwechslungsreiche Vegetation bieten viel mehr als einfach nur „Wüstenlandschaft“.

Tipp: Wenn du genug Zeit hast, plane wenn möglich eine Nacht IM Death Valley ein, der Sternenhimmel soll einfach unglaublich sein.

 

Los Angeles – von Venice Beach bis an den Walk of Fame

Unsere letzte Station nach knapp 6 Woche unterwegs an der Westküste: Los Angeles. Hier buchten wir mal wieder ein kleines AirBnB, kümmerten uns um die Katze Spoon (da unsere AirBnB-Gastgeberein gerade auf Reisen war) und genossen ein paar ruhige Tage in der Grossstadt.

Spoon

Mit dem Hop-On/Hop-Off Bus erkundeten wir an einem Tag zudem die ganze Stadt. Für eine unübersichtliche Stadt wie L.A. empfehlen wir übrigens gerne diese touristische Art des Erkundens. Ansonsten greifen wir lieber auf die lokalen ÖV zurück und tauchen so tiefer ins Leben ein, lernen Menschen kennen oder beobachten kulturelle Unterschiede.

Am Strand spielt das Leben von Los Angeles. Neben dem Venice Beach mit seinen kunterbunten Läden und Menschen, findet man nur 30 Minuten zu Fuss weiter den Santa Monica Pier. Hier tummeln sich nicht nur tausende Touristen, sondern auch die Reichen und Schönen. In Santa Monica und dem angrenzenden Beverly Hills (beides eigenen Städte) wird man sein übrig gebliebenes Geld schnell los, denn hier befinden sich die teuersten Länden (Rodeo Drive) und schicksten Restaurants. Ein Nachmittags-Spaziergang ist es auf jeden Fall Wert!

Tipp: Los Angeles ist eine Autostadt und egal ob mit Bus oder UBER unterwegs, vorwärts kommt man nur sehr langsam. Ein Auto empfehlen wir für die ersten 1-2 Tage, um damit das Universal Studio oder den Vergnügungspark „Six Flags“ zu besuchen. Ansonsten bringt man das Auto besser zurück und bestellt sich ein günstiges UBER für die teilweise relativ langen Strecken.

 

San Francisco, Los Angeles und die Nationalparks im Überblick